Transdisziplinäre Forschung bewirkt gesellschaftliche Veränderungen, indem sie die Gesellschaft selbst in die Forschung einbezieht. Ein neues Paper des Research on Research Institutes (RoRI) fasst zusammen, wie Förderorganisationen mit dem Thema umgehen.
In transdisziplinären Forschungsprojekten arbeiten Forschende und nicht-wissenschaftliche Akteur:innen auf Augenhöhe an einer gemeinsamen Fragestellung. Diese Form der Zusammenarbeit findet in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und mit unterschiedlichen Methoden statt. Transdisziplinarität ist vielfältig, komplex - und schwer zu fassen.
Das englischsprachige Working Paper "UNDISCIPLINED: How do funders define & describe transdisciplinary research?" wurde von der Arbeitsgruppe Undisciplined des Research on Research Institutes (RoRi) veröffentlicht. Adelheid Wessler, Leiterin unseres Profilbereichs Gesellschaftliche Transformationen, hat als Mitglied der Arbeitsgruppe an dem Working Paper mitgewirkt. Das Paper umfasst eine Literaturübersicht zu transdisziplinären Förderpraktiken, eine Analyse von Ausschreibungsdokumenten sowie Fallstudien zur praktischen Förderung von Transdisziplinarität.
Auch wenn der Begriff "Transdisziplinarität" von den Förderorganisationen in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet wird, konnten in der Studie drei gemeinsame Ziele transdisziplinärer Forschung identifiziert werden:
- Wissenschaft und Gesellschaft für gemeinsame Forschung zusammenbringen,
- dabei gesellschaftliche Werte als Orientierung nutzen und
- Wirkung auf gesellschaftlicher Ebene erzielen.
Förderorganisationen wird in dem Paper empfohlen, gemischte Begutachtungsgremien mit verschiedenen Perspektiven und Fachkenntnissen einzusetzen. Für die Forschungsprojekte selbst ist es laut des Papers wichtig, dass der Aufbau von transdisziplinären Partnerschaften viel Zeit benötigt und von Förderorganisationen durch angebotene Trainings unterstützt werden kann.
Weitere hilfreiche Einblicke – sowohl für Förderorganisationen als auch für Wissenschaftler:innen, die transdisziplinär forschen möchten – finden Sie in dem Paper. Vorgestellt wird es auf der "International Transdisciplinary Conference", die vom 4. bis 8. November 2024 im niederländischen Utrecht stattfindet.