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Von tapferen Prinzen und klugen Prinzessinnen – wenn Märchen Mut machen

Über die Faszination von Märchen, ihre psychologische Kraft und ihre Symbolwirkung diskutierten Expert:innen im Herrenhäuser Forum am 21. Dezember 2021. 

Informationen zur Veranstaltung

Herrenhäuser Forum
Von tapferen Prinzen und klugen Prinzessinnen – wenn Märchen Mut machen
Dienstag, 21. Dezember 2021, 19:00 Uhr
Xplanatorium Herrenhausen, Hannover

Programm

Podiumsdiskussion mit

  • Prof. Dr. Dieter Frey, Center for Leadership and People Management, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Sabine Lutkat (M.A.), Präsidentin der Europäischen Märchengesellschaft e.V.
  • Prof. em. Dr. Hans-Jörg Uther, Universität Duisburg-Essen und Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Mitherausgeber der Enzyklopädie der Märchen
  • Alexander Wilhelm, Pädagoge, Sprach- und Bibliotherapeut, Dortmund

Moderation: Andrea Gerk, Journalistin und Autorin, Berlin

Rund um die Welt erzählen sich die Menschen seit Generationen ähnliche Geschichten, die an unbekannten Orten spielen und von magischen und zauberhaften Wesen bevölkert sind. Es geht um Leben und Tod, Liebe, Mut und Tapferkeit, aber auch um Grausamkeit, Verschlagenheit und List: Die Rollen von Gut und Böse sind klar verteilt.

Held:innen geraten in Gefahr: Das Böse wird konkret in Gestalt von bösen Hexen und hungrigen Wölfen, furchteinflößenden Riesen und garstigen Zwergen. Klar voneinander abgegrenzte Charaktere mit eindeutigen Rollenzuschreibungen, bestens geeignet, um darauf unterbewusste Ängste zu projizieren und zu überwinden. Bereits sehr kleine Kinder erringen so einen märchenhaften Sieg des Guten über das Böse. Wenn Märchenheld:innen Hilfe finden, Prüfungen bestehen und am Ende gestärkt und siegreich aus ihrem Abenteuer hervor gehen, finden damit auch die Leser:innen Zuspruch und Vertrauen in ihre eigene Gestaltungskraft. Die meisten Märchen gehen gut aus und vermitteln so, dass sich Anstrengung, Mut und respektvolles Verhalten anderen gegenüber lohnt.

Worin liegt der generationenübergreifende Zauber der Märchen, trotz immer wieder aufflammender Kritik, dass Märchen Kindern Angst machen und veraltete Rollenklischees bedienen? Welche Symbole finden sich märchenübergreifend und welche Rolle spielen die Tierfiguren? Können typische Märchenfiguren als Vorbilder helfen, eigene soziale Ressourcen zu aktivieren, um schwierige Lebenssituationen zu bewältigen?


Märchen sind wie ein Brunnen, dessen Tiefe man nicht kennt, aus dem aber jeder nach seinen eigenen Bedürfnissen schöpft (Wilhelm Grimm)