Unsichere Zeiten – Polen zwischen Vorzeigeland der EU und Euroskepsis
Über das Verhältnis von Polen und der EU – auch vor dem Hintergrund des derzeitigen Ukraine-Kriegs – diskutierten Expert:innen am 16. März 2022 im Herrenhäuser Forum.
Informationen zur Veranstaltung
Herrenhäuser Forum
Unsichere Zeiten – Polen zwischen Vorzeigeland der EU und Euroskepsis
Mittwoch, 16.März 2022, 19:00 Uhr
Xplanatorium Herrenhausen
Programm
Podiumsdiskussion mit
- Dr. Eduard Klein, Forschungsstelle Osteuropa, Universität Bremen
- Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor, Deutsches Polen-Institut, Darmstadt
- Jan Pallokat, Hörfunk-Korrespondent, ARD-Studio Warschau
Moderation: Birgit Kolkmann, Journalistin
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist Polen als Hauptaufnahmeland von Flüchtlingen zu einer Schlüsselstelle für die Europäische Union geworden. Doch das Verhältnis unseres Nachbarlandes zur EU bleibt angespannt. Ein zentraler Streitpunkt sind mehrere Justizreformen der polnischen Regierungskoalition. Brüssel sieht dadurch die freiheitlich-demokratischen Grundrechte in Gefahr und verklagte Polen deswegen vor dem Europäischen Gerichtshof. Die regierende PiS-Partei wirft der EU in diesem Zusammenhang Einmischung in nationale Angelegenheiten vor. Innenpolitisch versucht die konservative Regierung ihre Politik mit einer wachsenden EU-Skepsis in der Bevölkerung zu rechtfertigen. Aber hat dies vor dem Hintergrund der aktuellen Lage und dem Ukraine-Krieg Bestand? Welchen Stellenwert haben die lautstarken Proteste polnischer Bürger:innen aus den letzten Jahren gegen die Regierungsentscheidungen? Und: Können Polen und die EU die aktuelle Situation zur Wiederannäherung nutzen?
Akteure der Auslandsberichterstattung deutscher Medien diskutierten mit Politikwissenschaftler:innen und Historiker:innen über aktuelle zeithistorische Entwicklungen sowie die Praxis und politische Funktion der Auslandsberichterstattung.