In Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur
Deutschlandfunk Kultur zeichnet das Herrenhäuser Forum auf und sendet es am 5. April um 18:05 Uhr in der Sendung "Wortwechsel".
Mit einem neuen Gesetz will die EU die Blockade gegenüber gentechnischen Verfahren durchbrechen. Am 4. April 2024 diskutierten Expert:innen in Hannover über den Nutzen und die Risiken neuer Züchtungen aus dem Genlabor.
Im Februar 2024 stimmte das EU-Parlament einem Gesetzentwurf zu, der die Nutzung von Gentechnik in der Landwirtschaft neu ausrichtet: Die Risikoprüfung soll für alle Produkte entfallen, die durch neue genomische Verfahren entstanden sind, bspw. die CRISPR/Cas-Genschere. Im Unterschied zu Produkten herkömmlicher Gentechnik handelt es sich aus EU-Sicht hierbei um Resultate, die auch auf natürliche Weise hätten entstehen können. Nahrungs- und Futtermittel könnten dank neuer genetischer Verfahren künftig schneller und präziser gezüchtet werden, zum Beispiel widerstandsfähiger gegen Wassermangel oder Schädlinge. Während das neue Gesetz bei der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina auf Zustimmung stößt, laufen Vertreter:innen von Naturschutz und ökologischer Landwirtschaft Sturm.
Was genau würde das neue Gentechnik-Gesetz – sollten die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten ebenfalls zustimmend verlaufen – für die Landwirtschaft, den Naturschutz und die Konsument:innen bedeuten? Und welche Risiken bergen neue genomische Verfahren?
Prof. Dr. Dr. Urs Niggli, ehemal. Direktor, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Schweiz
Prof. Dr. Holger Puchta, Joseph Gottlieb Kölreuter Institut für Pflanzenwissenschaften, Karlsruher Institut für Technologie
Gisela Wicke, Stellvertr. Landesvorsitzende, NABU Niedersachsen / ehem. Leiterin, Geschäftsbereich "Regionaler Naturschutz", Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Moderation: Annette Riedel, Deutschlandfunk Kultur
Deutschlandfunk Kultur zeichnet das Herrenhäuser Forum auf und sendet es am 5. April um 18:05 Uhr in der Sendung "Wortwechsel".