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Eigentum verpflichtet – brauchen wir eine Vermögenssteuer in Deutschland?

Lasst sich eine Reichensteuer in Deutschland sinnvoll erheben, und wenn ja, wie? Darüber diskutierten Expert:innen am 17. Dezember 2024 in Hannover.

Illustration mit einem Graben, rechts und links davon Menschen Play Video

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Die reichsten 10 % der deutschen Bevölkerung besitzen mehr als 60 % des gesamten Privatvermögens, sagt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Diese Ungleichverteilung hat sich in den vergangenen 30 Jahren enorm verstärkt. Und während Arbeitslohn hoch besteuert wird – bei Spitzenverdienenden bis zu 42% des Bruttogehaltes – scheinen bestehende Vermögenswerte unantastbar. Sozial- und Umweltverbände finden das, genauso wie SPD und Die Linke, ungerecht und fordern die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Diese wurde zwar 1995 vom Bundesverfassungsgericht in ihrer Ausgestaltung für verfassungswidrig erklärt, ist aber eine prinzipiell zulässige Steuerart. Gegner:innen der Steuer fürchten vor allem das Abwandern von einheimischem Kapital sowie das Ausbleiben neuer Investor:innen. 
Braucht es eine Reichensteuer, um soziale Gerechtigkeit in Deutschland herzustellen? Droht eine Überbelastung von Vermögenden? Und wie hoch wäre der Verwaltungsaufwand, gemessen an den tatsächlichen Mehreinnahmen? 

Podiumsdiskussion mit:

  • Yannick Haan, Publizist, Aktivist und Politiker; Mitglied im Presseteam von taxmenow - Initiative für Steuergerechtigkeit e.V.
  • Dr. Tobias Hentze, Leiter des Clusters Staat, Steuern und Soziale Sicherung, Institut der Deutschen Wirtschaft
  • Prof. Dr. Patrick Sachweh, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, Universität Bremen
  • Moderation: Jan Garvert, Deutschlandfunk Kultur, Berlin 

 

In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur

Deutschlandfunk Kultur zeichnet das Herrenhäuser Forum auf und sendet es zeitversetzt in der Sendung "Wortwechsel".