Ungehobene Schätze – Welche Zukunft hat die Forschung in Museen?
Die Forschung an Kulturgütern zählt neben dem Sammeln, dem Bewahren und dem Vermitteln zu den zentralen Aufgaben von Museen. Doch was bedeutet sammlungsbezogene Forschung? Was benötigen Museen, um forschen zu können? Und welche Rolle spielen Zivilgesellschaft und Stiftungen für die Zukunft der Museen? Diese und weitere Fragen werden am 11. und 12. Juni bei der Konferenz "Zukunft der Forschung in Museen" erörtert.
Zwischen 40 und 90 Prozent der Bestände öffentlicher Sammlungen lagern heute in Kellern und Depots der Museen in Deutschland – unerforscht und fernab der öffentlichen Wahrnehmung. Gerade in den letzten Jahrzehnten stand bei Museen häufig der Ausstellungs- und Eventbereich im Fokus der Aufmerksamkeit. Dabei ermöglicht erst die Erforschung der Sammlungen die Konzeption wissenschaftlich fundierter Ausstellungen, nur dadurch können Museen ihrem wissenschaftlichen und kulturellen Vermittlungsauftrag gerecht werden. Wie können Museen dieser Anforderung heute gezielter entsprechen? Museumswissenschaftler, Vertreter der Trägereinrichtungen sowie der Öffentlichkeit werden über zwei Tage im Konferenzzentrum Schloss Herrenhausen zusammenkommen, um den Status quo der sammlungsbezogenen Forschung zu analysieren.
Neben Vorträgen beispielsweise über die Rolle der Museen im 21. Jahrhundert durch Chris Dercon, Direktor der Tate Gallery of Modern Art in London, sowie Dr. Marion Ackermann, Leiterin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, werden auch die Sichtweisen von außen thematisiert: Einen Zwischenruf des Philosophen und Kurators Dr. Daniel Tyradellis zum Thema "Müde Museen" werden die Journalisten Dr. Julia Voss (F.A.Z.) und Hanno Rauterberg (DIE ZEIT) kommentieren.
Konferenz: Zukunft der Forschung in Museen
11. Juni, 13 Uhr, bis 12. Juni, 15:30 Uhr
Auditorium, Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Hannover
Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Sie richtet sich an Museumsmitarbeiter, Vertreter der Träger von Museen wie der Länder und Kommunen, Wissenschaftler, die sich mit Fragen der sammlungsbezogenen Forschung befassen, sowie die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit. Bitte weisen Sie in Ihren Medien auf die Veranstaltung hin! Medienvertreter(innen) sind herzlich eingeladen, an der Konferenz teilzunehmen.
Gerne organisieren wir Interviewtermine für Ihre Berichterstattung. Eine Anmeldung wird erbeten an presse@volkswagenstiftung.de.
PROGRAMMÜBERSICHT:
- Keynotes
Thematisiert wird die Rolle der Museen in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Welche Aufgaben kommen den Museen in der heutigen Gesellschaft zu? Wo liegen die Schwerpunkte? Welche Bedeutung hat die Forschung an den Sammlungen gegenüber der Wissensvermittlung? Was folgt aus den Aufgaben und Funktionen für die Steuerung, Finanzierung und Ausstattung der Museen?
- 1. Session: Forschung in Museen
Was bedeutet sammlungsbezogene Forschung? Welche Erkenntnisse lassen sich anhand der Objekte gewinnen? Vier Beispiele unterschiedlicher Fachrichtungen zeigen, wie sich aus Sammlungen wissenschaftliche Fragestellungen entwickeln lassen und welche Antworten in den Objekten stecken.
- 2. Session: Museen in Not. Infrastrukturen an Museen.
Wie wird an Museen geforscht? Was brauchen Museen, um forschen zu können? Eine Bestandsaufnahme der benötigten personellen, technischen und digitalen Forschungsinfrastrukturen an Museen sowie Antworten auf Fragen nach notwendigen Netzwerken und Kooperationen.
- Zwischenruf: Perspektiven von außen
Was kann Forschung in Museen leisten? Welche Erwartungen hat die Gesellschaft an Museen? Welche Rolle spielt dabei die Forschung und kann sie einen Beitrag leisten, um die gesellschaftlichen Erwartungen besser zu erfüllen?
- Podiumsdiskussion
Wie kann Forschung an Museen gelingen? Was wäre wenn … es keine Forschung an Museen mehr gäbe? Welche Kooperationen und Netzwerke sind notwendig? Wie kann Forschung in Museen langfristig gesichert werden – und welche Rolle spielen Zivilgesellschaft und Stiftungen?