Niedersächsischer Innovationsdialog: Strategie für mehr Unternehmensgründungen vorgestellt
Ein Fonds zur Finanzierung von Ausgründungen, der Aufbau von Gründungszentren an Hochschulen sowie Leuchtturmprojekte im Hochtechnologiebereich – das sind Empfehlungen im Impulspapier "Für eine neue Gründungskultur in Niedersachsen". Vorgelegt wurde es von der VolkswagenStiftung und Niedersachsen.next Startup (ehemals startup.niedersachsen) anlässlich des ersten Niedersächsischen Innovationsdialogs. Wissenschaftsminister Falko Mohrs und Wirtschaftsminister Olaf Lies reagierten positiv auf die Vorschläge.
In seiner Eröffnungsrede vor rund 200 Gästen im Schloss Herrenhausen in Hannover sagte Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: "Wenn Niedersachsens Hochschulen ihre Forschenden nicht verstärkt zu Ausgründungen befähigen und sie dazu ermutigen, mit der Wirtschaft zu kooperieren, verschenken wir enormes Wertschöpfungspotential. Es mangelt nicht an Förderangeboten, aber sie sind zu wenig aufeinander abgestimmt."
Wissenschaftsminister Falko Mohrs und Wirtschaftsminister Olaf Lies reagierten positiv auf das Impulspapier von Stiftung und Niedersachsen.next startup. So sagte Lies während der Podiumsdiskussion: "Wir müssen als Wirtschaft die Errungenschaften der Hochschulen mehr wertschätzen", das würde bisher noch nicht ausreichend getan. Wissenschaftsminister Mohrs unterstrich im Hinblick auf die politischen Aufgaben: "Nicht in Zuständigkeiten zu denken, ist eine wichtige Botschaft des Papiers."
Beim Niedersächsischen Innovationsdialog trafen sich Start-up-Unternehmer:innen aus der Region, Innovationsmanger:innen aus den niedersächsischen Hochschulen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaftsverbände, der Förderorganisationen und der Politik, um über verbesserte Rahmenbedingungen für wissenschaftliche Ausgründungen zu diskutieren.
Das vollständige Impulspapier finden Sie hier (PDF, 475.4 KB) zum Download.
Warum ein Innovationsdialog?
In Zeiten immer kürzerer Innovationszyklen und intensiverem Wettbewerb in einer technologiegetriebenen, globalisierten Wissensökonomie ist der Transfer von Forschungsergebnissen in Wirtschaft und Gesellschaft eine der zentralen Voraussetzungen für Innovationskraft und Wohlstand. Ausgründungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse im Hochschulkontext spielen aus Sicht der VolkswagenStiftung hierbei eine wichtige Rolle. Doch die Gründer:innen sehen sich großen Herausforderungen gegenüber: So gibt es auf kommunaler, landes- und bundesweiter Ebene großes Engagement, junge Gründer:innen zu unterstützen. Allerding sind die vielen Einzelfördermaßnahmen häufig nicht aufeinander abgestimmt. Zeitlich befristete Zuschüsse führen zu oft noch dazu, dass Unterstützungsstrukturen zwar aufgebaut werden, nach einigen Jahren aber wieder eingestellt werden müssen. Auch bei den rechtlichen und organisatorischen Rahmen- und den Finanzierungsbedingungen sehen Unternehmensgründer:innen Verbesserungsbedarfe.
Hintergrund zur Stiftung
Die VolkswagenStiftung mit Sitz in Hannover ist Deutschlands größte, unabhängige Wissenschaftsförderin. Im Jahr 2023 hat sie 611 Mio. Euro für Wissenschaft und Lehre bewilligt, davon allein 510 Mio. Euro für Niedersachsen. Hier kooperiert sie eng mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Förderprogramm zukunft.niedersachsen. Mehr zum Programm unter www.zukunft.niedersachsen.de.