Digitalisierung in den Naturwissenschaften: Neue Ausschreibung für Forschungsprojekte in Niedersachsen startet
Wie verändern digitale Prozesse wissenschaftliche Disziplinen, ihre Methoden und ihr Selbstverständnis? Welche Chancen zur Weiterentwicklung bisheriger Forschung und zur Erschließung neuer Felder in den Naturwissenschaften gibt es? Antworten erhoffen sich das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung durch die neue Ausschreibung "Digitalisierung in den Naturwissenschaften", die aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung finanziert wird. Insgesamt stehen 18 Mio. Euro zur Verfügung.
Mit der Digitalisierung sind Prozesse auf unterschiedlichen Ebenen angesprochen: Dazu gehören Weiterentwicklung und Einsatz von Computertechnologien der neuesten Generation in der Forschung, die Vernetzung verschiedener Technologien bis zum Aufbau von vernetzten Räumen, die Nutzung von Daten auf weit verbreiteten Endgeräten sowie Entwicklung und Nutzung von spezifischen forschungsbezogenen Algorithmen und Anwendungen.
Die Ausschreibung zielt auf die Förderung von Projektteams, die sich interdisziplinär mit Aspekten der Digitalisierung zur Bearbeitung originär naturwissenschaftlicher Fragestellungen befassen und gleichzeitig den Transfer neu gewonnenen Wissens im Blick haben. Forschungsansätze, die digitale Methoden verwenden, sollen genauso gefördert werden wie die Entwicklung neuer digitaler Methoden, sowohl bei der Hardware als auch bei der Software. Im Rahmen der Ausschreibungsreihe wurden bereits die Lebenswissenschaften sowie die Geistes- und Kulturwissenschaften adressiert – zwei weitere Ausschreibungsrunden für die Sozial- beziehungsweise Ingenieurwissenschaften sind bereits in Planung.
Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: "Die Kooperation der Naturwissenschaften mit anderen Fächern auf dem Gebiet der Digitalisierung verspricht einen besonderen Erkenntnisgewinn und bietet ein hohes Innovations- und Transferpotenzial. Die Forschungsergebnisse haben das Potenzial, neue Anwendungen und Wertschöpfungsmöglichkeiten zu erschließen."
"Mit dieser Ausschreibung bieten wir den naturwissenschaftlichen Forscherinnen und Forschern die Chance, ihre bisherigen Vorhaben gezielt um neue Methoden und Techniken zu erweitern. Das verspricht einen erheblichen Kreativitätsschub für die niedersächsische Wissenschaft", sagt Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.
Die Teams, die sich in der Regel aus drei bis fünf Professuren/Arbeitsgruppen zusammensetzen sollen, können bis zu 1 Mio. Euro für bis zu drei Jahren Projektlaufzeit beantragen. Stichtag für Antragsskizzen ist der 3. Dezember 2019, als Stichtag für Vollanträge (nur nach Aufforderung) ist der 29. April 2020 geplant. Antragsberechtigt sind promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler niedersächsischer Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, wissenschaftliche Bibliotheken und Archive sowie wissenschaftliche Museen und Sammlungen. Mit Blick auf das relativ junge Forschungsfeld sollen ausdrücklich auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit einbezogen werden.
Details zu der Ausschreibung "Digitalisierung in den Naturwissenschaften".
Niedersächsisches Vorab
Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel.
Link zu weiteren Informationen zum Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung.