Bündnis plant Digitalisierungsstrategie für Niedersachsens Hochschulen ‒ 21,8 Mio. Euro Anschubfinanzierung
Erstmals soll eine kooperative und nachhaltige Digitalisierungsstrategie für die niedersächsischen Hochschulen entwickelt werden ‒ aufbauend auf vielfältigen Projekterfahrungen und dem Digitalisierungsschub aus der Corona-Pandemie. Dazu richten die Landeshochschulkonferenz Niedersachsen (LHK), das niedersächsische Wissenschaftsministerium (MWK) sowie die VolkswagenStiftung zusammen den Dachverbund "Hochschule.digital Niedersachsen" ein.
"Ziel unseres Verbundes ist es, in den kommenden drei bis fünf Jahren eine hochschulübergreifende Digitalisierungsstrategie für Niedersachsen zu erarbeiten und umsetzen", sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. "Eine leistungsfähige digitale Hochschullandschaft dient der Gesellschaft, denn es sind die Hochschulen, die hochqualifizierte Fachkräfte ausbilden und damit die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft langfristig erhalten."
Finanziell unterstützt wird der Aufbau der "Hochschule.digital Niedersachsen" initial durch Landesmittel und Mittel der VolkswagenStiftung in Höhe von 21,75 Mio. Euro. Davon kommen 17,85 Mio. Euro aus dem Haushalt des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und 3,9 Mio. Euro aus dem "Niedersächsischen Vorab" der Stiftung. Langfristig soll der Verbund aller niedersächsischen Hochschulen Teil des Hochschulentwicklungsvertrages ab 2022 werden.
"Mit der Dachinitiative wollen die niedersächsischen Hochschulen zusammen mit MWK und der VolkswagenStiftung eine national und international sichtbare Struktur und Gesamtstrategie etablieren. Dadurch werden unsere Hochschulen noch attraktiver für Studierende und tragen zudem entscheidend zur Innovationsfähigkeit des Landes Niedersachsen bei, gerade auch im Wettbewerb mit den anderen Bundesländern", sagt Prof. Dr. Joachim Schachtner, Vorsitzender der LHK.
Im Kern der Strategie geht es darum, digitale Technik noch breiter und professioneller in Studium und Lehre, Forschung sowie Verwaltung einzusetzen. Es bedarf einer fortschrittlichen Hochschuldidaktik mit neuen Lehr- und Lernformaten. Die Vernetzung der Akteure soll sowohl innerhalb der einzelnen Hochschulstandorte als auch landesweit gefördert, bereits bestehende Ansätze sollen aufgegriffen und gebündelt werden. Der thematische Schwerpunkt der Initiative soll zunächst auf Studium und Lehre liegen.
An der Technischen Universität Clausthal, derzeitiger Sitz der LHK, richtet der Verbund eine Koordinierungsstelle ein. Sie soll die nötigen Verbundstrukturen weiter aufbauen sowie u.a. koordinierende, fördernde und qualitätsbildende Aufgaben übernehmen. "Von der Lehre über die Forschung bis hinein in die Verwaltung: Die Digitalisierung stellt die niedersächsischen Hochschulen vor ebenso große Möglichkeiten wie Herausforderungen. Das strategische Vorgehen erhöht weiter die Qualität an den Hochschulen und stellt sie zukunftsfähig auf", sagt Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.
Niedersächsisches Vorab
Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Mio. Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Mio. Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel.