Behandlung neuronaler Erkrankungen: Konferenz über Fortschritte bei Therapien und die Verantwortung der Forscher(innen)
Neue Therapieansätze sowie ethische Aspekte bei risikobehafteten klinischen Studien für die Behandlung neuronaler Erkrankungen wie Alzheimer stehen im Fokus einer Herrenhäuser Konferenz vom 14. bis 16. Februar. Welche Risiken ist die Forschung bereit einzugehen – und welche Grenzen riskiert sie dabei zu überschreiten? Worauf lassen sich Patienten in frühen klinischen Studien ein – im Lichte der Verzweiflung, da es derzeit keine Heilmittel gibt? Internationale Expert(inn)en versuchen in Hannover Antworten zu finden.
Wenn Patienten die Diagnose für Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose erhalten, begeben sich viele in die Hoffnungslosigkeit. Heilungsmethoden gibt es nicht, bislang kann ihnen nur eine Linderung der Symptome verschafft werden. Die Forschung steht unter dem Druck, möglichst schnell neue Therapien zu entwickeln. Bei derartigen Erkrankungen bergen die frühen klinischen Studien beispielsweise für Stammzell- oder Gentherapie jedoch Risiken, die für die Patienten kaum abzuschätzen sind.
Und auch die Forscher(innen) können bei ihren ersten Versuchen am Menschen nach der präklinischen Phase nur schwerlich voraussagen, welche Nebenwirkungen eintreten könnten und wie erfolgreich eine neue Methode am Ende anschlägt. Daneben müssen sie sich um die Finanzierung ihrer Studien, übertriebene Erwartungen, möglicherweise nicht reproduzierbare Forschungsergebnisse und nicht zuletzt um Wissenschaftskommunikation Gedanken machen – und gleichzeitig sorgfältige und verantwortungsvolle Untersuchungen vornehmen. Diesen und weiteren Herausforderungen bei der Erforschung neurologischer Erkrankungen widmen sich international renommierte Expert(inn)en auf der Herrenhäuser Konferenz. Unter anderem sprechen John Ioannidis von der Stanford University, Annelien Bredenoord von der Utrecht University sowie Jonathan Kimmelman von der McGill University in Kanada innerhalb folgender Sektionen (Link zum detaillierten Programm als pdf):
- Connections between the Quality of pre-clinical research and the ethics of early clinical trials
- Confirming the challenges in translational neuroscience
- Informed consent: Its essential role and specific implementation challenges for individuals confronted by the prospect of life-limiting neurological diseases and disorders
- Ethically responsible science communication
- The role of universities, drug and device regulatory agencies, and funders of implementing best practices for improving translational neurosciences
- Moving forward to strengthen the quality and predictive value of pre-clinical research
- Moving forward to strengthen the oversight and the ethics of clinical research on novel interventions for neurological diseases and disorders
Herrenhäuser Konferenz: "Lost in the Maze? Navigating Evidence and Ethics in Translational Neuroscience"
14. bis 16. Februar 2018
Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Hannover
Medienvertreter(innen) sind herzlich willkommen, an der Konferenz oder einzelnen Teilen davon teilzunehmen und mit den führenden Expert(inn)en auf diesem Gebiet zu diskutieren. Gerne organisieren wir Interviewtermine für Ihre Berichterstattung! Eine formlose Anmeldung wird erbeten an presse@volkswagenstiftung.de.
Die Veranstaltung wird gemeinsam von dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung, der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der VolkswagenStiftung veranstaltet.