Interview

Wissenschaftliche Pioniere gesucht: "Pioniervorhaben - Explorationen des unbekannten Unbekannten" neu ausgeschrieben

Illu mit zwei Personen, im Hintergrund ein Mikrofon

Dr. Theresa Greupner und Dr. Pavel Dutow betreuen die Förderinitiative "Pioniervorhaben - Explorationen des unbekannten Unbekannten".

Die neue Ausschreibungsrunde für Pioniervorhaben im Profilbereich Exploration bietet neben höheren Antragssummen auch längere Laufzeiten für die "Exploration des unbekannten Unbekannten". Pavel Dutow und Theresa Greupner betreuen die Initiative und erklären, was sich geändert hat und wer sich bewerben kann. 

Was will die VolkswagenStiftung mit der Initiative erreichen?

Theresa Greupner: Unser Hauptziel mit den "Pioniervorhaben – Explorationen des unbekannten Unbekannten" ist es, Forschungsprojekte aus allen Disziplinen zu unterstützen, die bisher unerforschte Bereiche der Grundlagenforschung erschließen. Wir möchten Wissenschaftler:innen dazu ermutigen, unkonventionelle Ideen zu verfolgen und mutige Visionen zu entwickeln, die auf wissenschaftlichen Prinzipien basieren – sozusagen Ansätze mit "Science-Fiction"-Charakter, aber im Rahmen der wissenschaftlichen Plausibilität. Dagegen sind Ideen, die eher dem Genre "Fantasy" zuzuordnen wären, explizit nicht gemeint. Das Risiko des Scheiterns ist dabei natürlich hoch, aber wir glauben fest daran, dass diese Art von Forschung zu bedeutenden Durchbrüchen führen kann.

Pioniervorhaben – Explorationen des unbekannten Unbekannten

Die Stiftung unterstützt bahnbrechende und riskante Forschungsideen mit hoher wissenschaftlicher Relevanz aus dem Bereich der Grundlagenforschung. 

Zum Förderangebot

In der aktuellen Ausschreibungsrunde des Förderprogramms gab es einige Überarbeitungen. Was genau hat sich geändert?

Pavel Dutow: Zum einen haben wir die Budgetobergrenze von bislang 500.000 Euro auf 1,3 Millionen Euro angehoben. Damit eröffnen wir die Möglichkeit, auch größere Kooperationsprojekte umzusetzen. Natürlich kann dieses Budget auch deutlich unterschritten werden. Entscheidend ist, dass die Kosten im Einklang mit den Projektzielen stehen und das Projekt den gewünschten Pioniergeist verkörpert. Auch die maximale Förderdauer haben wir flexibler gestaltet, mit einer Spanne von 3 bis 5 Jahren. Das gibt den Projektteams mehr Spielraum, um ihre Forschungsvorhaben optimal umzusetzen.

Theresa Greupner: Außerdem haben wir alle Informationen rund um die Antragstellung, auch die Vorlage für die Projektskizze grundlegend überarbeitet und darin die Kriterien aufgeführt, die ein Pioniervorhaben aufweisen sollte und die in der Projektskizze aufzugreifen sind. Das erleichtert uns und den Antragstellenden die Bewertung, ob die Idee zur Förderinitiative passt.

Wer kann einen Antrag stellen?

Theresa Greupner: Wir suchen kreative Wissenschaftler:innen, die sich nicht davor scheuen, risikoreiche Forschungsideen abseits des Mainstreams zu verfolgen. Bewerben können sich promovierte Wissenschaftler:innen deutscher Universitäten und anderer Forschungseinrichtungen aus allen Disziplinen. Wir freuen uns ausdrücklich über Kooperationsprojekte, gerne auch in Zusammenarbeit mit ausländischen Projektpartner:innen und von interdisziplinärer Natur.

Was sollten Antragstellende besonders beachten? 

Pavel Dutow: Die Resonanz in der letzten Ausschreibungsrunde war erfreulich groß, leider haben wir aber auch viele Einreichungen erhalten, die nicht zum Förderangebot passten und die wir daher ablehnen mussten. Daher die Bitte an alle, die eine Skizze einreichen möchten: Prüfen Sie sorgfältig, ob Ihr Projekt die Kriterien für ein Pioniervorhaben erfüllt und kein 'Ausschlusskriterium' aufweist, das einer Förderung entgegensteht. Diese Kriterien sind in den Informationen zur Antragstellung  (PDF, 183.2 KB)detailliert aufgeführt. Dort finden Sie auch alle Informationen zum Ablauf des Antrags- und Auswahlverfahrens. 

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