Wissenschaft für alle – live und online: "Die Debatte"
Am 18. März geht es in Berlin um Künstliche Intelligenz in der Medizin. Interessierte können vor Ort oder per Videostream dabei sein und über Twitter mitdiskutieren.
Was passiert, wenn wissenschaftliche Forschung mit den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger konfrontiert wird? Antworten auf diese spannende Frage versucht das Format "Die Debatte" zu sammeln. Das Experimentierfeld dafür bieten öffentliche Abendveranstaltungen zu einem ausgewählten wissenschaftlichen Thema, dem die Organisatoren besondere gesellschaftliche Bedeutung zumessen. Doch nur auf den ersten Blick gleicht das Konzept zahllosen anderen Panelrunden mit Expertinnen und Experten. "Die Debatte" versucht Bürgerbeteiligung reichweitenstark und zeitgemäß herzustellen: Die Veranstaltung wird live gestreamt, und das Publikum im Saal und draußen vor den Computermonitoren kann via Twitter Fragen einbringen. Auf dem Podium sitzt eine eigene Redakteurin für die Publikumsfragen, die diese sortiert und fortlaufend in die Expertendiskussion einbringt.
Die nächste Debatte widmet sich dem Thema "Prognose, Diagnose, OP: Wo kann Künstliche Intelligenz in der Medizin helfen?", am 18. März 2019 ab 18.30 Uhr im Babylon Kino Berlin Mitte, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin.
Für die Information des Publikums produziert das Debatten-Team schon im Vorfeld erklärende Videos, Hintergrundtexte, Infografiken und Interviews, die das Thema des Abends aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Alle Beiträge zielen vor allem darauf ab, interessierten Laien eine Antwort auf die Frage zu liefern: "… und was hat dieses Wissenschaftsthema mit meinem Alltag zu tun?" Denn am langen Ende ist es das Ziel dieses Formats und seiner Macher, einem großen Adressatenkreis bewusst zu machen, wie Wissenschaft arbeitet, nach welchen strengen Regeln sie evidenzbasiertes Wissen generiert und auf welche Weise sie für die Gestaltung der gesellschaftlichen Zukunft eine unverzichtbare Rolle spielt.
Bürgerbeteiligung in Echtzeit
In diesem Sinne ist die Debatte auch eine Art Gegenoffensive gegen jene Akteure, die mit zunehmender Intensität die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft gezielt diskreditieren – man denke an die "Lungenärzte-Affäre" -, um die Öffentlichkeit zu verunsichern und ihr Verhalten zur Erfüllung eigener Interessen zu steuern. Die Debatte ist also ein Aufklärungsinstrument, das den von der Wissenschaft vielfach geforderten, aber bislang völlig unzureichend realisierten "Dialog auf Augenhöhe" ernst nimmt und dafür, neben der "Face-to-Face-Kommunikation" im Saal, die virtuellen Echtzeit-Kanäle nutzt, um Reichweite und Beteiligungsmöglichkeit zu steigern.
Die VolkswagenStiftung fördert das Format "Die Debatte" mit einer Begleitforschung, die von Monika Taddicken, Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaften an der TU Braunschweig, durchgeführt wird. Über die Ergebnisse wird die Stiftung zu einem späteren Zeitpunkt auf ihrer Homepage berichten.
Jens Rehländer