Sachbuchpreis Opus Primum: Verlosung des Siegertitels von 2013 über Ahndung von NS-Verbrechern

Der Opus Primum Förderpreis der VolkswagenStiftung prämiert alljährlich die beste wissenschaftliche Nachwuchspublikation. In 2013 ging die Auszeichnung an Daniel Stahl für sein Buch "Nazi-Jagd".  Parallel zur Ausschreibungsphase in 2018 verlost die Stiftung Ausgaben des Werkes von Stahl. Einreichungen für den Nachwuchsförderpreis in 2018 sind noch bis zum 15. August 2018 möglich.

Zu den größten Skandalen der Nachkriegsgeschichte zählt, dass dutzende NS-Verbrecher ins Ausland geflohen und dort – wenn überhaupt – unzureichend strafrechtlich verfolgt wurden. Nur ein kleiner Teil wurde tatsächlich zur Verantwortung gezogen. In "Nazi-Jagd" geht Daniel Stahl dieses brisante Thema an, das vor allem die jüngere deutsche und südamerikanische Geschichte betrifft. Seine Recherche in deutschen und südamerikanischen Archiven hat zutage gefördert, dass es in vielen Behörden eklatante Versäumnisse bei der Verfolgung von NS-Verbrechern gab. Seien es Polizei, Justiz, Verwaltung oder gar Regierung – sie alle haben nach den Erkenntnissen von Stahl einen Beitrag dazu geleistet, dass neben Josef Mengele, Gustav Wagner, Walther Rauff und Frank Stangl noch weitere NS-Täter unbehelligt im Ausland leben konnten.

Wer mit dem Autor zur Ahndung von NS-Verbrechen ermitteln und "Nazi-Jagd Südamerikas Diktaturen und die Ahndung von NS-Verbrechen" gewinnen will, schreibt einfach bis zum 19. August 2018 eine Mail an opus-primum(at)volkswagenstiftung.de mit dem Betreff "Nazi-Jagd" sowie ihrem bzw. seinem Namen und der eignen Postanschrift. Die Gewinnerin bzw. den Gewinner werden wir am 20. August 2018 auslosen und benachrichtigen. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!)

Einen ausführlichen Beitrag über den Gewinner aus 2013 über seine Forschungsarbeit und sein Werk lesen Sie hier.

Weitere Opus-Primum-Siegertitel der vergangenen Jahre wird die Stiftung in den kommenden Monaten bis zur Bekanntgabe der oder des diesjährigen Preisträgerin oder Preisträgers des Opus Primum Anfang November ebenfalls verlosen.

Wissenschaftliche Erstlingswerke für Opus Primum (beendet) einreichen

Ob Geistes- oder  Gesellschaftswissenschaften, Kultur- oder Naturwissenschaften, Informatik, Erziehungs- oder Musikwissenschaften – nicht das Fachgebiet ist entscheidend für die Auswahl zum Opus Primum. Einzig, dass eine deutschsprachige Publikation gut lesbar geschrieben, einem breiten Publikum verständlich und von hoher wissenschaftlicher Qualität sein muss, ist Voraussetzung, um für den Förderpreis infrage zu kommen. Die VolkswagenStiftung möchte mit Opus Primum den wissenschaftlichen Nachwuchs stärken und unterstreichen, dass Wissenschaftsvermittlung für die Forschung eine zentrale Aufgabe ist: Der Preis richtet sich ausdrücklich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der Regel nicht älter als 35 Jahre sein sollten.

Unsere bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger publizierten unter anderem über die Missionierung der Sioux, aktuelle Betrachtungen von Einwanderungs-Beschränkungen, den Menschenraub in die DDR und weitere spannende Themen. 

Welche formalen Voraussetzungen müssen für eine Einreichung erfüllt sein?

Alle wissenschaftlichen Erstlingswerke, deren Erscheinungsdatum zwischen dem 1. Oktober 2017 und dem 15. Oktober 2018 liegt, kommen für eine Einreichung infrage.

Die Vorschläge für den Opus Primum Förderpreis müssen über die jeweiligen Verlage eingereicht werden, welche sich mit jeweils bis zu drei Titeln bewerben können. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro geht an den bzw. die Autor/in und ist zur eigenen Weiterbildung im Forschungsfeld, zum Besuch von wissenschaftlichen Konferenzen oder zur Anschaffung von Literatur für Forschungsvorhaben gedacht.

Wie und wo wir der Preis verliehen?

Der Opus Primum wird in jedem Jahr zusammen mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis in Schloss Herrenhausen, Hannover, verliehen. Die Verleihung findet mit geladenen Gästen im Rahmen einer feierlichen Abendgala statt und wird live auf NDR Kultur übertragen.

Wer entscheidet über die Vergabe des Opus Primum?

Der Beirat, der über die Vergabe des Förderpreises entscheidet, setzt sich aus verschiedenen Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Medien zusammen (alphabetische Reihenfolge):

Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Hannover (Vorsitz); Dr. Ulrich Kühn, leitender Redakteur, NDR Kultur, Hannover; Prof. Dr. Claudia Schnurmann,Professorin für Nordamerikanische, karibische und atlantische Geschichte der Neuzeit, Universität Hamburg; Christian Schwägerl, Wissenschaftsjournalist und Autor, Berlin; Prof. Dr. Caja Thimm, Professorin für Medienwissenschaft und Intermedialität, Universität Bonn; Dr. Jutta von Campenhausen, Wissenschaftsjournalistin und Autorin, Hamburg; Prof. Dr. Christina Wessely, Professorin für Kulturgeschichte des Wissens, Leuphana Universität Lüneburg.

"Nazi-Jagd" von Daniel Stahl (Wallstein-Verlag)