Sachbuchpreis Opus Primum: Siegertitel von 2016 über katholische Indianer-Missionierung zu gewinnen
Der Opus Primum Förderpreis der VolkswagenStiftung prämiert alljährlich die beste wissenschaftliche Nachwuchspublikation. In 2016 ging die Auszeichnung an Dr. Manuel Menrath für sein Buch "Mission Sitting Bull: Die Geschichte der katholischen Sioux". Parallel zur Ausschreibungsphase in 2018 verlost die Stiftung Ausgaben des Werkes von Menrath.
In "Mission Sitting Bull" berichtet Dr. Manuel Menrath über den Schweizer Benediktinermönch Martin Marty (1834-1896), der die Sioux zu betenden Bauern umerziehen wollte. Bislang war in Europa kaum bekannt, dass ein Großteil der Sioux, die einst als das kriegerischste Volk auf dem Gebiet der heutigen USA galten, dem katholischen Glauben angehört: Unter ihren Anführern Red Cloud (1822-1909) und Sitting Bull (ca. 1831-1890) lehrten die Indianer die weißen Siedler das Fürchten – doch nachdem die Büffel beinahe ausgerottet waren und die Armee die Jagdgründe der Sioux endgültig besetzt hatte, mussten sich auch die letzten Widerstandskämpfer mit ihren Familien ins Reservat begeben. Dort wurden sie von Geistlichen wie Martin Marty missioniert und "zivilisiert". Während sich Red Cloud katholisch taufen ließ, hielt Sitting Bull am traditionellen Glauben fest. Damit forderte er Marty und seine Missionare immer wieder aufs Neue heraus.
Obwohl dem Kirchenmann Marty immer wieder in den USA und der Schweiz große Wertschätzung zuteilwurde, erlebten die Sioux die Missionierung als Trauma und Tragödie. Über die Folgen sprach Menrath vor Ort u. a. mit einem Urenkel von Sitting Bull. Die gesamte Geschichte ist nachzulesen in Menraths wissenschaftlicher Publikation. Wer "Mission Sitting Bull: Die Geschichte der katholischen Sioux" gewinnen möchte, schreibt einfach bis zum 11. Mai 2018 eine Mail an opus-primum(at)volkswagenstiftung.de mit dem Betreff "Mission Sitting Bull" sowie seinem Namen und seiner Postanschrift. Den/Die Gewinner/in werden wir am 14. Mai 2018 auslosen und benachrichtigen. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen)
Weitere Opus-Primum-Siegertitel der vergangenen Jahre wird die Stiftung in den kommenden Monaten bis zur Bekanntgabe der oder des diesjährigen Preisträgerin oder Preisträgers des Opus Primum Anfang November ebenfalls verlosen.
Wissenschaftliche Erstlingswerke für Opus Primum einreichen
Ob Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften, Kultur- oder Naturwissenschaften, Informatik, Erziehungs- oder Musikwissenschaften – nicht das Fachgebiet ist entscheidend für die Auswahl zum Opus Primum. Einzig, dass eine deutschsprachige Publikation gut lesbar geschrieben, einem breiten Publikum verständlich und von hoher wissenschaftlicher Qualität sein muss, ist Voraussetzung, um für den Förderpreis infrage zu kommen. Die VolkswagenStiftung möchte mit Opus Primum den wissenschaftlichen Nachwuchs stärken und unterstreichen, dass Wissenschaftsvermittlung für die Forschung eine zentrale Aufgabe ist: Der Preis richtet sich ausdrücklich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der Regel nicht älter als 35 Jahre sein sollten.
Unsere bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger publizierten unter anderem über das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, aktuelle Betrachtungen von Einwanderungs-Beschränkungen, justizflüchtige NS-Täter in Südamerika und weitere spannende Themen. (Link zur Übersicht über die Gewinner.)
Welche formalen Voraussetzungen müssen für eine Einreichung erfüllt sein?
Stichtag für Bewerbungen um den Opus Primum ist der 15. August 2018. Alle wissenschaftlichen Erstlingswerke, deren Erscheinungsdatum zwischen dem 1. Oktober 2017 und dem 15. Oktober 2018 liegt, kommen für eine Einreichung infrage.
Die Vorschläge für den Opus Primum Förderpreis müssen über die jeweiligen Verlage eingereicht werden, welche sich mit jeweils bis zu drei Titeln bewerben können. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro geht an den bzw. die Autor/in und ist zur eigenen Weiterbildung im Forschungsfeld, zum Besuch von wissenschaftlichen Konferenzen oder zur Anschaffung von Literatur für Forschungsvorhaben gedacht.
Wie und wo wir der Preis verliehen?
Der Opus Primum wird in jedem Jahr zusammen mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis in Schloss Herrenhausen, Hannover, verliehen. Die Verleihung findet mit geladenen Gästen im Rahmen einer feierlichen Abendgala statt und wird live auf NDR Kultur übertragen.
Wer entscheidet über die Vergabe des Opus Primum?
Der Beirat, der über die Vergabe des Förderpreises entscheidet, setzt sich aus verschiedenen Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Medien zusammen (alphabetische Reihenfolge):
Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Hannover (Vorsitz); Dr. Ulrich Kühn, leitender Redakteur, NDR Kultur, Hannover; Prof. Dr. Claudia Schnurmann,Professorin für Nordamerikanische, karibische und atlantische Geschichte der Neuzeit, Universität Hamburg; Christian Schwägerl, Wissenschaftsjournalist und Autor, Berlin; Prof. Dr. Caja Thimm, Professorin für Medienwissenschaft und Intermedialität, Universität Bonn; Dr. Jutta von Campenhausen, Wissenschaftsjournalistin und Autorin, Hamburg; Prof. Dr. Christina Wessely, Professorin für Kulturgeschichte des Wissens, Leuphana Universität Lüneburg
Weitere Informationen zum Förderpreis Opus Primum der VolkswagenStiftung.