Quantencomputerforschung in Niedersachsen erhält 25 Mio. Euro
Mit 25 Mio. Euro aus dem "Niedersächsischen Vorab" unterstützen das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung die Initiative "Quantum Valley Lower Saxony" (QVLS). Das entschied das Kuratorium der Stiftung auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.
Ziel der Initiative ist der Bau eines Quantencomputers auf Basis der Ionenfallentechnologie bis 2025 sowie der Technologietransfer in die Industrie. Dafür stehen ihr nun neun Mio. Euro aus dem "Vorab" zur Verfügung, 2022 und 2023 sollen jeweils weitere acht Mio. Euro folgen. Zusätzlich will die niedersächsische Initiative nationale und europäische Fördermittel einwerben. Mitglieder sind die Leibniz Universität Hannover, die TU Braunschweig sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig.
"Quantencomputer werden der Wissenschaft völlig neue Möglichkeiten bieten. Deshalb ist es uns als wissenschaftsfördernder Stiftung umso wichtiger, die Forschenden hier in der Region dabei zu unterstützen, im bundesweiten und europäischen Wettbewerb um Fördergelder gut gerüstet zu sein, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen", so Generalssekretär Dr. Georg Schütte.
Mit der Ionenfallentechnologie nutzen die Forscherinnen und Forscher einen der derzeit vielversprechendsten Ansätze, um skalierbare Quantencomputer zu entwickeln. Die Zusammenführung aller erforderlichen Expertise unter einem Dach ‒ von der Nanotechnologie bis zu Quanten-Algorithmen oder der Herstellung von Ionenfallen-Chips ‒ ist ein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal im weltweiten Vergleich. Quantentechnologien versprechen vielfältige Anwendungen mit bisher unerreichter Präzision und Leistung.
Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur und Kuratoriumsvorsitzender Björn Thümler sagt: "Wir investieren in Niedersachsen bereits seit mehr als zehn Jahren in die Quantentechnologie. Daher haben wir jetzt mit der Gründung des Quantum Valley Lower Saxony dank der Infrastruktur und der Expertise hervorragende Voraussetzungen in Deutschland, um einen Ionenfallen-Quantencomputer zu bauen und weiter zu entwickeln."
Um die Entwicklung eines Quantencomputers in Niedersachsen voranzutreiben und die Zusammenarbeit der im QVLS Beteiligten in den Bereichen Lehre, Forschung, Innovation und Forschungstransfer im Feld der Quantentechnologie zu unterstützen, hatte sich Anfang November zusätzlich der Verein QVLS gegründet. Zu seinen Mitgliedern zählen neben den drei bereits genannten Institutionen auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., der NiedersachsenMetall – Verband der Metallindustriellen Niedersachsens e.V., die QubeDot GmbH und die Sartorius AG.