Preisgekrönte Doktorarbeit jetzt als Buch veröffentlicht

Christian Rauh stellt das Image der Europäischen Kommission als weitgehend isoliert agierende Institution in Frage

Dr. Christian Rauh hat für seine Doktorarbeit über die Europäische Kommission bereits 2013 den Jean Blondel PhD Preis erhalten. Das Europäische Construction for Political Research (ECPR) vergibt die Auszeichnung einmal jährlich an die europaweit beste Dissertation in politischer Wissenschaft. Rauhs Arbeit erscheint nun im ECPR Press-Verlag unter dem Titel "A Responsive Technocracy?".

Der Politikwissenschaftler von der Freien Universität Berlin, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, kommt zu dem Ergebnis, dass die Europäische Kommission nicht vollkommen autonom arbeitet. Die überstaatliche Organisation reagiere vielmehr auf eine zunehmend politisch diskutierende Öffentlichkeit. Die breit gestreuten gesellschaftlichen Interessen finden demnach bei den Brüsseler Entscheidungsträgern Gehör und veranlassen sie, Regelungen in der Verbraucherpolitik anzupassen. So wurde beispielsweise 2008 die Spielzeugrichtlinie überarbeitet, nachdem mehrere Fälle von Chemikalien in Spielzeugen die öffentliche Aufmerksamkeit erregten.

Seine Doktorarbeit  wurde unter anderem durch seine Mitarbeit in der Nachwuchsgruppe "Positionsbildung in der EU-Kommission" am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung geprägt.  Die VolkswagenStiftung unterstützte das Projekt von 2008 bis 2012 im Rahmen des Schumpeter-Fellowshipsvon  Prof. Dr. Miriam Hartlapp. Mehr Infos zur "personenbezogenen Förderung" und zu den Schumpeter-Fellowships finden Sie auch in den Impulsen 1/2012 auf S. 32.

Mehr Infos zum Buch

Christian Rauh: A Responsive Technocracy? EU Politicisation and the Consumer Policies of the European Commission. ECPR Press, April 2016

Dr. Christian Rauh forscht an der Freien Universität Berlin. (Foto: Christian Rauh - Photoatelier ISO25)