Opus Magnum geht in die Verlängerung
Auch in den kommenden vier Jahren ermöglicht es die Stiftung Professor:innen an deutschen Hochschulen, intensiv an ihrem "großen wissenschaftlichen Werk" zu arbeiten.
Seit 2006 finanziert die Stiftung für bis zu drei Semester die entsprechende Vertretungsprofessur sowie einen Sachmittelzuschuss, damit die sich die Forschenden dem Schreiben einer Monografie widmen können. Damit ist Opus Magnum das älteste Programm der Stiftung, 2020 wurde das Programm in die neue Förderstrategie integriert. "Die Förderung stärkt die Monografie als spezifisches Publikationsformat der Geisteswissenschaften und damit – gegenläufig zum Trend der Veröffentlichung kleinerer Wissensmengen in Zeitschriftenartikeln – die Darstellung größerer Sinnzusammenhänge", fasst Förderreferentin Dr. Vera Szöllösi-Brenig zusammen. "Opus Magnum ist eine Marke."
Zwei Änderungen für künftige Ausschreibungen
Zwei Veränderungen gibt es künftig: im Sinne der Open-Science-Strategie der Stiftung können zusätzliche Mittel für die Book Processing Charges einer Open-Access-Publikation bei einem Wissenschaftsverlag beantragt werden. Dies gilt nicht für Veröffentlichungen in Publikumsverlagen mit ihrer Reichweite in die interessierte Öffentlichkeit.
Darüber hinaus wird versucht, verstärkt Interessent:innen auch in der mittleren Altersstufe zu erreichen. Professor:innen sollten bei Antragstellung noch mindestens fünf Jahre vor dem regulären Ruhestand stehen, bisher waren es drei. Seniorprofessuren werden nicht berücksichtigt.
Seit Beginn der Förderinitiative 2006 gingen insgesamt 604 Anträge ein, von denen 142 mit 22,6 Mio. Euro bewilligt wurden. 82 Opera Magna wurden bislang veröffentlicht. Entscheidend für eine Förderung ist, dass die geplante Monografie in ihrer Originalität, Relevanz und "Strahlkraft" einen Unterschied zu anderen Werken in ihrer jeweiligen Disziplin mache.
So wie das Opus Magnum "Die Gesellschaft der Singularitäten" des Soziologen Prof. Dr. Andreas Reckwitz, das 2017 erschien. Das Fachbuch wurde breit in den Feuilletons besprochen und ist ein spannendes Beispiel dafür, wie eine Monografie über die Fachgrenzen hinaus wirken kann. 2019 erhielt Reckwitz den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.