Neuer Schub für die Wissenschaftskommunikationsforschung in Deutschland
Die VolkswagenStiftung initiiert die Etablierung von "Zentren für Wissenschaftskommunikationsforschung" und stellt dafür jeweils bis zu 4 Mio. Euro an Fördergeldern bereit.
Die Wissenschaftskommunikation steht vor enormen Herausforderungen. Themen wie künstliche Intelligenz, Klimawandel und Gesundheitsfragen werden in der Öffentlichkeit zwar breit und vielfach kontrovers diskutiert. Doch wer, außer den Fachexpertinnen und -experten, verfügt über das nötige faktenbasierte Wissen, um sich eine fundierte Meinung bilden zu können? Die Folge: In Teilen der Bevölkerung wächst die Verunsicherung über die Wahrhaftigkeit von Argumenten und damit einhergehend die Skepsis gegenüber der Wissenschaft.
Um dem drohenden Vertrauensverlust entgegenzuwirken, ist die Wissenschaft deshalb aufgerufen, ihre Ziele, Verfahren und Erkenntnisse einem breiten Publikum noch wirksamer zu erklären als bisher. Eine Verantwortung, die Forschende nicht nur an die hauseigenen Kommunikationsabteilungen abgeben sollten und die ohne die Einbindung gesellschaftlicher Intermediäre (Journalismus, Politik, Wirtschaft, NGOs etc.) nicht gelingen kann.
Mit ihrer neuen Ausschreibung "Wissenschaftskommunikation hoch drei – Zentren für Wissenschaftskommunikationsforschung" möchte die VolkswagenStiftung Experimentierräume für kollaborative Projekte ermöglichen. Hier sollen Kommunikationsforscherinnen und -forscher mit mindestens einer anderen Fachdisziplin und unter enger Beteiligung außeruniversitärer Akteure Erforschung und Praxis von Wissenschaftskommunikation im gesellschaftlichen Kontext vorantreiben. Auch die Beteiligung ausländischer Partner ist möglich. Die bewilligten Zentren werden zunächst fünf Jahre lang mit bis zu 4 Mio. Euro gefördert. Überregionale Konsortien innerhalb Deutschlands sind möglich, das Zentrum muss aber an einer Forschungseinrichtung institutionell verortet sein. Perspektivisch ist der Stiftung an einem langfristigen Bestand der Zentren gelegen, den sie ggf. mit einer Anschlussförderung über drei Jahre und mit bis zu 2 Mio. Euro zusätzlich unterstützt.