Lichtenberg-Professur: Esther Florin kombiniert Physik und Medizin
Seit dem 1. Juni ist Esther Florin Lichtenberg-Professorin am Universitätsklinikum Düsseldorf. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung von Analyseverfahren, um die Funktionsweise des gesunden Gehirns sowie krankhafte Veränderungen zu verstehen.
Ihre Arbeit im Rahmen der Lichtenberg-Professur steht unter dem Titel "Systemische Neurowissenschaften mit Schwerpunkt elektrophysiologische Ruhe-Netzwerke des Gehirns", verankert ist sie am Institut für Klinische Neurowissenschaften und Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Düsseldorf. 2010 promovierte Jun.-Prof. Dr. Esther Florin, am Forschungszentrum Jülich und der Bergischen Universität Wuppertal im Fach Physik. Das Spezialgebiet der Wissenschaftlerin sind sogenannte Zeitreihenanalysen von neurophysiologischen Daten, also von für Daten, die auf die Funktionsweise des Nervensystems von Menschen und Tieren schließen lassen.
Zudem untersucht sie die Entstehung und Entwicklung von Bewegungsstörungen – insbesondere bei Morbus Parkinson – sowie den Wirkmechanismus von Tiefer Hirnstimulation. Auch das auf der Aufzeichnung von Gehirnströmen basierende Neurofeedback-Training, das zur Behandlung von Krankheiten entwickelt wurde, nimmt sie in den Blick. In ihrer Forschungsarbeit kombiniert Esther Florin methodische Entwicklungen aus der Physik mit Anwendungen und Forschungsfragen aus den Neurowissenschaften. So will sie eine Lücke zwischen Physik und Medizin schließen.
Hintergrund Lichtenberg-Professuren
Neue, unkonventionelle Forschungsschwerpunkte setzen sich oft nur schwer in der traditionellen Wissenschaftslandschaft durch. Ebenso fehlt es Nachwuchswissenschaftler(inne)n häufig an längerfristigen Perspektiven, um an deutschen Hochschulen Fuß zu fassen. Damit herausragende Wissenschaftler(innen) aus innovativen Lehr- und Forschungsfeldern für die Arbeit an deutschen Hochschulen gewonnen werden können, wurden die "Lichtenberg-Professuren" ins Leben gerufen. Die Initiative ermöglicht ihnen eine größere Planungssicherheit und die Chance, neue Forschungsfelder eigenständig voranzubringen. Fünf bis acht Jahre lang unterstützt die Stiftung herausragende Wissenschaftler(innen) dabei, frühzeitig ein eigenständiges neues und interdisziplinäres Forschungsfeld an einer Universität ihrer Wahl fest zu verankern. Der nächste Stichtag für Einreichungen ist der 1. Juni 2017.
Link zu weiteren Informationen über die Förderinitiative "Lichtenberg-Professuren".