Kulturgutschutz steht auf dem Spiel
Wer engagiert sich für den Schutz von Kulturgut? Welche Kompetenzen sind gefragt, wenn die Echtheit eines Objekts geprüft werden muss? Das Brettspiel "Taskforce: Saving Antiquities" führt die Spieler:innen hinter die Kulissen des Kulturgutschutzes und ist ein Beispiel für unterhaltsame Wissenschaftskommunikation.
Antike Gegenstände und Gebäude sowie immaterielle Kulturgüter zu schützen ist eine Herausforderung, die sich immer und überall auf der Welt stellt. Oft wird der Wert von Kulturgut aber erst anerkannt, wenn es beschädigt oder in seinem Fortbestand massiv bedroht wird – wie bei der Zerstörung von Palmyra oder dem Brand der Notre-Dame. Doch die Arbeit und der Schutz von Kulturgütern umfasst viel mehr als das Verhindern von Zerstörung.
Mit dem kooperativen Brettspiel "Taskforce: Saving Antiquities" können die Spieler:innen Handlungsspielräume und Entscheidungsstrukturen simulieren, die für die Arbeit mit Kulturgut grundlegend sind. So lernen sie spielerisch komplexe Prozesse von der Bewahrung bis zur Restitution kennenlernen. Mehr zum Spiel sowie Hintergrundinformationen zum Thema Kulturschutz finden sich auf der begleitenden Internetseite "Saving Antiquities". Dort soll das Spiel ab Ende des Jahres auch zum Download bereitstehen.
Präsentation des Spiels in Berlin – jetzt anmelden
Am 25. November (ab 18.30 Uhr) stellten die Projektverantwortlichen das Spiel im Griechischen Hof des Neuen Museums auf der Museumsinsel Berlin vor. Im Rahmen der Veranstaltung konnten ausgewählte Besucher:innen das Spiel als erste testen, außerdem erhielten sie an verschiedenen Stationen Einblick in die Arbeit von Kulturgutschützer:innen. Alle Infos zur Bewerbung gibt's hier im Flyer (Download, pdf).
Das Projekt Saving Antiquities
Das Brettspiel wurde im Rahmen des Projekts "Saving Antiquities" entwickelt, an dem das Berliner Antike-Kolleg, das Ägyptische Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und der Studiengang Game Design an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin beteiligt sind. "Wir möchten zeigen, wie relevant die Altertumswissenschaften für den Erhalt unseres kulturellen Erbes sind, und haben dafür ein Format entwickelt, dass nicht nur wissenschaftliche Inhalte vermittelt, sondern auch Spaß macht", sagt Projektleiterin Dr. Henrike Simon von der Humboldt-Universität zu Berlin und Geschäftsführerin des Berliner Antike-Kollegs.
Das Projekt wird noch bis Ende des Jahres im Rahmen der Initiative "Weltwissen – Strukturelle Förderung Kleiner Fächer" mit knapp 100.000 Euro gefördert. Ziel des Vorhabens ist es, ein Bewusstsein für den komplexen Umgang mit archäologischen Kulturgüter zu schaffen und die verschiedenen Interessensgruppen und deren Tätigkeitsfelder verständlich zu erklären. Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch Expert:innen aus den Bereichen Kulturgutschutz, Game Design und Wissenschaftskommunikation. Beteiligt sind die Humboldt-Universität zu Berlin, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und das Ägyptische Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin.
Hintergrund
Mit der Initiative "Weltwissen" stärkt die Stiftung seit 2017 strukturell prekäre Wissensgebiete in Forschung und Lehre. Mittlerweile wurde sie beendet.