Jetzt bewerben: Start des "Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus"

Der Branchenverband Wissenschaftspressekonferenz (WPK) vergibt jährlich 300.000 Euro für neue Ideen im Wissenschafts- und Datenjournalismus. Bis zum 15. Juli 2022 können sich auch Interessierte aus der Scientific Community bewerben. Finanziert wird der Fonds von der VolkswagenStiftung und fünf weiteren Stiftungen.

Der Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus der Wissenschaftspressekonferenz (WPK) möchte risikobereite Gründer:innen fördern, die die Medienkrise als Chance verstehen, den Wissenschafts- und Datenjournalismus mit neuen Ideen in das digitale Zeitalter zu führen. Solche kreativen Impulse sind aufgrund der ökonomischen Krise von den kommerziellen Medien nicht zu erwarten, aber aus Sicht der VolkswagenStiftung für die künftige Vermittlung wissenschaftlicher und wissenschaftsbezogener Inhalte an ein breites Publikum umso essenzieller. Deshalb beteiligt sich die Stiftung drei Jahre lang mit insgesamt 300.000 Euro am Fonds.

Bewerben können sich nicht nur Journalist:innen

Projektanträge können in zwei Förderlinien eingereicht werden. Abgabefrist für die erste Ausschreibungsrunde ist der 15. Juli 2022. Zur Teilnahme eingeladen ist ein breites Spektrum: Einzelpersonen, gemischte Teams, Universitäten, Journalistenschulen, gemeinnützige Akteur:innen, privatwirtschaftliche Medienunternehmen – Detailinformationen gibt es auf der Website des Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus.

Ergänzend zur Projektförderung bietet der Fonds Zugang zu einem Pool von unabhängigen Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Startup-Szene, um juristische, ökonomische, steuerliche und technische Fragen zu diskutieren. Das Ziel ist es, vielversprechende Projekte so lange und so umfassend zu begleiten, bis sie am Markt ein sichtbares Profil ausgebildet haben bzw. anschlussfähig geworden sind für Kooperationen mit anderen Akteur:innen im Medienbereich.

Wissenschaftsjournalismus ist "systemrelevant"

Während der Pandemie wurde der Wissenschaftsjournalismus immer wieder gelobt für die faktenbasierte Aufklärung einer verunsicherten Bevölkerung ("systemrelevant"). Doch die Anerkennung hat nichts daran geändert, dass anspruchsvoller Wissenschaftsjournalismus aus Kostengründen in den Redaktionen privatwirtschaftlicher Medien marginalisiert wird. Mit der Unterstützung des Innovationsfonds unterstreicht die Stiftung ihre Überzeugung, dass Journalismus gesellschaftliche Relevanz besitzt und mit seinen Leistungen ein öffentliches Gut in der Demokratie schafft: nämlich ein breites Publikum dazu befähigt, sich aufgrund unabhängiger, kritischer Information eine Meinung zu wichtigen wissenschaftlichen Themen zu bilden.

Wissenschaftsvermittlung als strategisches Förderziel

In Rahmen ihrer neuen Strategie hat die Stiftung neben der Förderung innovativer und risikovoller Wissenschaft explizit auch den Stellenwert des Austausches zwischen Wissenschaft und Gesellschaft hervorgehoben. Die Stiftung möchte ihren Beitrag dazu leisten, Benchmarks für Qualität, Wirkung, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit der Wissenschaftskommunikation zu entwickeln.

Ein Meilenstein auf diesem Weg war der Anstoß zur Etablierung von vier Zentren für Wissenschaftskommunikationsforschung, für die die Stiftung im Juni 2021 etwa 15 Mio. Euro bewilligt hat. Auch die Arbeit des Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus wird durch Medienforscher:innen begleitet – finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung -, um die Erfahrungen für künftige Konzepte der Journalismusförderung fruchtbar zu machen.

Außer von der VolkswagenStiftung wird der Fonds finanziert von der Joachim Herz Stiftung, dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der Schöpflin Stiftung, der Rudolf Augstein Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Über Bewilligungen entscheidet eine unabhängige, von der WPK bestellte siebenköpfige Jury.

Informationen zum Innovationsfonds für Wissenschaftsjournalismus der WPK: http://innovationsfonds.wpk.org

Der Innovationsfonds Wissenschaftskommunikation unterstützt kreative Köpfe und ihre Ideen für die künftige Vermittlung wissenschaftlicher und wissenschaftsbezogener Inhalte. (Foto: eclipse_images - istock)