"Interdisciplinary College" über Sinne und Sensoren

Die traditionsreiche Spring School brachte vom 12. bis 19. März 2019 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Neurobiologie, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Psychologie und Philosophie zusammen, um sich disziplinübergreifend mit Sinnen und Sensoren sowie mit den damit erfassten Daten zu beschäftigen. 

Bereits seit 1997 versammeln sich einmal im Jahr renommierte Dozentinnen und Dozenten aus aller Welt für eine Woche in Günne am Möhnesee, um im "Interdisciplinary College" ihr Wissen mit mehr als 100 Nachwuchsforscherinnen und -forschern zu teilen. Die Spring School möchte den Dialog zwischen den Disziplinen intensivieren und bringt Forscherinnen und Forscher aus den Geistes- und Naturwissenschaften und Technologie zusammen. Das Programm bietet Kurse in den Bereichen Neurobiologie, Neuronales Rechnen, Kognitionswissenschaft, Psychologie, Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen, Robotik und Philosophie.

Dieses Jahr fokussierte das Interdisciplinary College mit dem Schwerpunktthema "Out of your senses: From data to insight" auf Sinne, Sensoren und die Auswertung der resultierenden Daten. Grundlagen- und Methodenkurse in Biologie, Informatik, Philosophie und Ingenieurwesen wurden durch Workshops zu Datenanalyse, Sensortechnologie, biologische Sensorsysteme oder zum Internet ergänzt.

Julia Wache (rechts) und Susan Wache (links) führen das Prinzip der "Echolocation" vor. Es kann zum Beispiel Sehbehinderten bei der Orientierung im Raum helfen. (Foto: VolkswagenStiftung)

Grenzfragen des Menschseins

Uta Meier-Hahn, Förderreferentin der VolkswagenStiftung, im Rückblick auf die Veranstaltung: "Auf dem Programm standen - es ist nicht übertrieben, das zu sagen - Grenzfragen des Menschseins, denn hier arbeiten und lernen 'Übersetzerinnen und Übersetzer': Mal ging es darum, wie sich Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften in elektrischen Schaltkreisen abbilden lassen; mal darum, wie Sensoren analoge Signale in digitale transformieren oder um die Frage, wie sich die menschlichen Sinne mit digitalen Systemen augmentieren lassen."

Die Spring School - hervorgegangen aus der bereits 1986 gegründeten "Artificial Intelligence Spring School" - wird seit 2019 von der VolkswagenStiftung in der Förderinitiative "Künstliche Intelligenz - Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen" unterstützt.

Dr. Uta Meier-Hahn, Förderreferentin der VolkswagenStiftung, testete ihre Sinneswahrnehmung beim Kurs "Make Sense of Your Senses" von Prof. Dr. Jutta Kretzberg, Universität Oldenburg. (Foto: VolkswagenStiftung)

Hintergrund: Förderinitiative Künstliche Intelligenz

Im Feld der "Künstlichen Intelligenz" (KI) werden technologische Fortschritte in ungeahntem Tempo erzielt. Für die Wissenschaft gilt es dabei, sich folgende Fragen zu stellen: Welche Chancen bietet KI? Wo liegen Risiken? Was kann man nicht seriös vorhersagen? Und vor allem: Was bedeuten neue Technologien für die Gesellschaft – und für jeden einzelnen? Diese und weitere wichtige Fragestellungen, die neben den technischen auch die ethischen, moralischen und normativen Folgen der Entwicklungen betrachten, gilt es, zu beantworten. Technik- und Gesellschaftswissenschaften müssen von Beginn an ihre Kompetenzen bündeln: Um diesen Kollaborationsgedanken zu stärken, hat die VolkswagenStiftung 2018 ihre Förderinitiative "Künstliche Intelligenz - Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen" gestartet. 

Illustration mit Hinweis auf den Themenschwerpunkt Künstliche Intelligenz der Stiftung

Zum Themenschwerpunkt "Künstliche Intelligenz und die Gesellschaft von morgen" der VolkswagenStiftung