Hague Club tagt in Hannover

Es ist eine Tagung mit Tradition: Schon seit 1971 trifft sich alljährlich der Hague Club, ein Zusammenschluss der Leiter(innen) der größten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Europa, an wechselnden Orten zum informellen Austausch. In diesem Jahr sind die deutschen Mitglieder Gastgeber für Stiftungsrepräsentanten aus Europa und Übersee und deren Begleitungen. Gleich am ersten Abend stand ein Empfang bei Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok im Neuen Rathaus auf dem Programm.

Heute folgen Referate und Debatten im Schloss Herrenhausen – Vorträge z.B. von Andreas Schlüter, dem Generalsekretär des Stifterverbandes der Deutschen Wirtschaft, von Helga Nowotny, bis 2013 Präsidentin des Europäischen Forschungsrats, sowie von Horst Bredekamp, Kunsthistoriker an der Humboldt Universität in Berlin und seit 2015 einer von drei Gründungsintendanten des künftigen Humboldtforums im wiederaufgebauten Berliner Stadtschloss. Ein Tagesordnungspunkt dürfte für besonders leidenschaftliche Debatten sorgen: Er ist überschrieben mit dem Titel "Rethinking Europe" und wird sich, von Wilhelm Krull eingeleitet, mit der Frage befassen, welchen Beitrag Stiftungen leisten können, um den antidemokratischen und anti-europäischen Strömungen entgegenzuwirken, die derzeit von Populisten in etlichen Ländern der EU nach Kräften geschürt werden.

"Alle Stiftungsrepräsentanten betrachten diese Entwicklung mit Sorge, vor allem nach dem Brexit", sagt Wilhelm Krull. "Ich hoffe, dass wir in Hannover ein Bündnis schmieden werden, in dem sich die Stiftungen mit eigenen Initiativen dafür engagieren werden, die positiven Seiten des europäischen Einheitsgedankens wieder stärker in den Vordergrund zivilgesellschaftlicher Debatten zu rücken."