European XFEL: VolkswagenStiftung fördert wissenschaftlichen Nachwuchs

Am 1. September 2017 wurde in Hamburg eine Forschungsanlage der Superlative feierlich eröffnet: Der European XFEL. Die VolkswagenStiftung startete bereits 2010 eine Förderinitiative, um den wissenschaftlichen Nachwuchs auf die Arbeit in der Großforschungsanlage vorzubereiten.

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Forschungsaufenthalt in Stanford

Durch die Initiative konnten die 16 geförderten jungen Wissenschaftler(innen) bis zu zwei Jahre experimentelle Erfahrung an der Stanford University in Kalifornien am bislang leistungsfähigsten Röntgenlaser der Welt, dem SLAC, sammeln. Durch die anschließende Förderphase in Deutschland sind die Geförderten jetzt bestens vorbereitet, um ihr Können direkt am XFEL in Hamburg einzusetzen. Drei von ihnen arbeiten bereits in der Großforschungsanlage. Auf einem Statussymposium am European XFEL tauschen sich alle Ewald-Fellows im Oktober zu ihrer aktuellen Forschung aus.

Der Beschleunigertunnel des European XFEL verläuft unterirdisch und ist knapp zwei Kilometer lang. (Foto: VolkswagenStiftung)

Wie funktioniert der Röntgenlaser?

In unserem  Video "Spitzentechnologie European XFEL – Nachwuchsförderung durch die VolkswagenStiftung" wird die Funktionsweise der Anlage erklärt und zwei Ewald-Fellows berichten über ihren Werdegang und ihre Arbeit mit dem Freie-Elektronen-Laser. Der Physiker Dr. Ulf Zastrau, seit 2015 Gruppenleiter am European XFEL, erforscht die Eigenschaften von Materie unter Extrembedingungen und widmet sich insbesondere der Atmosphäre von Gasplaneten. Dr. Markus Ilchen, Wissenschaftler am XFEL, erforscht die Chiralität von Molekülen, auch Händigkeit genannt, die unter anderem für die Wirkung von Medikamenten eine tragende Rolle spielt.

Dr. Ulf Zastrau ist Gruppenleiter am European XFEL und erforscht die Eigenschaften von Materie unter Extrembedingungen. (Foto: VolkswagenStiftung)

Laser-Show zur Eröffnung

Hamburg begrüßte die neue Forschungsanlage mit einem besonderen Willkommensgruß: Fünf verschiedene Standorte der Stadt schickten mit einer Laserinstallation Licht nach Schenefeld. An der Großforschungsanlage antworteten fünf Laserstrahlen und kennzeichneten den unterirdischen Verlauf der Anlage. (Link zur Pressemitteilung "Hamburg strahlt für den European XFEL"). Jetzt können bereits die ersten ausgewählten Wissenschaftler(innen)teams ihre Forschung aufnehmen (Link zur Pressemitteilung "Erste Nutzergruppen zum European XFEL eingeladen"). Sie mussten Anfang 2017 ihre Projektvorschläge einreichen und sich einem internationalen Expertengremium stellen. 14 Forschungsgruppen starten jetzt mit ihren auf der Grundlage wissenschaftlicher Exzellenz und technischer Machbarkeit bewerteten Projekten.

Weiterführende Informationen

Link zur XFEL-Pressemitteilung "Hamburg strahlt für den European XFEL"

Link zur XFEL-Pressemitteilung "Erste Nutzergruppen zu European XFEL eingeladen"

Hintergrund

Durch die Initiative "Forschung mit Freie-Elektronen-Lasern: Peter Paul Ewald-Fellowships am LCLS in Stanford" – benannt nach Peter Paul Ewald (1888-1985), einem Pionier der Röntgenmethoden – unterstützt die VolkswagenStiftung Nachwuchsforscher(innen) im Bereich der Freie-Elektronen-Laser. Sie wurde 2010 eingerichtet und war 2015 letztmalig ausgeschrieben.

Dr. Markus Ilchen (rechts) und ein Kollege in einer der Experimentierhütten des European XFEL. (Foto: VolkswagenStiftung)