Einladung zur Online-Debatte: Was wissen Wahlforscher(innen) wirklich über uns?
Am 31.8. wird über die Macht der Demoskopen diskutiert. Live in Berlin und via Stream im Internet. "Die Debatte" steht für ein neues Modell in der Wissenschaftsvermittlung.
Rechtzeitig vor der Bundestagswahl werfen Christoph Koch (Ressortleiter Wissenschaft beim STERN) und Mai Thi Nguyen-Kim (Redaktion funk beim ZDF) am 31. August in Berlin in der Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums der Charité, mit ihrem Publikum und drei Fachleuten einen kritischen Blick auf Meinungsumfragen. Das Besondere: Mitdiskutieren können Interessierte auch, wenn sie gar nicht vor Ort sind – über die Online-Plattform "die-debatte.org". Was über diesen Kanal an Kommentaren, Facebook- und Twitter-Postings hereinkommt, wird von den Moderatoren in die Plenumsdebatte eingebracht – und diese wiederum von FAZ.NET im Videostream übertragen, auch noch zum nachträglichen Anschauen.
"Die Debatte" ist ein neues Format, das das Instrumentarium des Social Web für die Wissenschaftsvermittlung nutzt. Die VolkswagenStiftung zählt zu den Förderern dieses Pilotprojekts, das wissenschaftliche Expertise in gesellschaftliche Diskussionen einbringen will und Expert(inn)en aus der Forschung mit den Erwartungen der Bürger(innen) konfrontiert. Wirken soll das Projekt "Die Debatte" in beide Richtungen. Einerseits wollen die Veranstalter dazu beitragen, in der interessierten Bevölkerung ein tieferes Verständnis für die häufig als widersprüchlich empfundenen Vorhersagen und Befunde der Wissenschaft zu schaffen. Zum anderen sollen die beteiligten Forscher(innen) mehr über die Erwartungen und Wünsche der Bürger(innen) erfahren, die diese an die Wissenschaft stellen. Eine Annäherung also von beiden Seiten. Bitter nötig in Zeiten zunehmender Wissenschaftsskepsis und einer Einengung von Wissenschaftsfreiheit in den USA, der Türkei und Ungarn.
Nach der Premiere im Mai 2017 in Braunschweig ("Autonomes Fahren: Wenn der Computer lenkt") nun also die zweite Veranstaltung – über Meinungsumfragen und die Macht ihrer Macher. Die ist nämlich ins Gerede gekommen, seit renommierte Institute die Präsidentschaftswahlen in den USA und den Exit in Großbritannien falsch vorhergesagt haben. Warum ist die demografische Wissenschaft daran gescheitert, das Wahlverhalten richtig einzuschätzen? Liegt das an der Unberechenbarkeit der Wählerinnen und Wähler? Oder an der Methodik der Wahlforscher? Steckt die Meinungsforschung gar in einer Krise? Oder ist sie vielmehr mächtiger als viele vermuten und kann Wahlen beeinflussen? Wieviel Unsicherheit steckt also in den Prognosen für die bevorstehende Bundestagswahl. Und warum? Genug brisanter Stoff für eine lebhafte Diskussion.
Wer sich auf die Debatte am 31.8. vorbereiten will, findet in Kürze unter die-debatte.org/meinungsforschung/ Hintergrundtexte, Interviews mit Expert(inn)en, Videos und Infografiken. Ein Basis-Set für die persönliche Meinungsbildung. Für Widerspruch und offene Fragen bleibt dann der Event am 31.8. Seien Sie dabei – in Berlin oder im Internet.
Live-Diskussion: "Die Macht der Meinungsforscher – wer weiß, wen wir wählen?"
Podiumsgäste: Dr. A. Nico Siegel, Geschäftsführer von infratest dimap; Janina Mütze, Mitgründerin des Online-Umfrageinstituts Civey; Thorsten Faas, Wahlforscher und Politikwissenschaftler an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Moderation: Christoph Koch und Mai Thi Nguyen-Kim.
Wann? Freitag, 31. August 2017, 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr)
Wo? Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums der Charité, Charitéplatz 1, 10117 Berlin und bei https://www.die-debatte.org/meinungsforschung/
Eintritt frei. Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten: info(at)die-debatte.org