Die Moderne als visuelles Zeitalter
Opus magnum von Gerhard Paul erschienen: Bilder und visuelle Praktiken im 19. und 20. Jahrhundert.
In seinem eben erschienenen Buch "Das visuelle Zeitalter – Punkt und Pixel" analysiert Prof. Dr. Gerhard Paul knapp tausend Bilder aus so unterschiedlichen Bereichen wie bildender Kunst, Werbung und Propaganda, Wissenschaft und Publizistik, Polizeipraxis und Kriegsführung. Der Historiker zeichnet dabei die Geschichte der Moderne als visuelles Zeitalter nach und stellt heraus, welche Macht Bilder haben. Die Förderung durch die VolkswagenStiftung im Rahmen ihrer Initiative "Opus magnum" hat es Paul ermöglicht, in dem Publikationsprojekt die Synthese seiner etwa 30-jährigen Forschungen zu den Bildern, Bildgattungen und visuellen Praktiken der Moderne zu leisten.
Entstanden ist eine anschauliche, reich bebilderte Geschichte der Visualität vom Beginn der Fotografie bis in die digitale Gegenwart: ein Standardwerk zur Visual History. Dem Historiker an der Europa-Universität Flensburg war es wichtig, in der Regel separat voneinander argumentierende Wissenschaftsdisziplinen wie die Geschichtswissenschaft, die Kunstgeschichte sowie die Medienwissenschaft bzw. Mediengeschichte miteinander zu verknüpfen und dadurch neue Perspektiven auf den Untersuchungsgegenstand zu gewinnen.
In seinem vor allem auf Deutschland fokussierten Werk rekonstruiert Paul die sich mit den modernen Bildmedien herausbildenden Bildsprachen sowie spezifische Formen von Visualität als Seinsformen des modernen Menschen. Auch werden die zeitgenössischen Diskurse über "Bilderflut" und Visualität reflektiert. Eine seiner Thesen ist die "Geburt" eines "Visual Man" mit spezifischen Fähigkeiten und Verhaltensweisen, der den Menschen der sogenannten "Gutenberg-Galaxis" ablöste.
Dem jetzt vorgelegten Opus magnum ging im Jahr 2013 die Publikation des Aufsatzbandes "BilderMACHT. Studien zur Visual History des 20. und 21. Jahrhundert" voraus, ebenfalls im Wallstein-Verlag, Göttingen.
Buchvorstellung
Gerhard Paul stellt sein Buch "Das visuelle Zeitalter – Punkt und Pixel" vor
- am 3. März 2016 um 20.00 Uhr in Berlin im Rahmen der Tagung »Visual History. Konzepte, Forschungsfelder und Perspektiven«, bei der er auch den Eröffnungsvortrag hält https://www.visual-history.de/2016/01/25/visual-historykonzepte-forschungsfelder-und-perspektiven/ und
- am 17. März 2016 um 17.00 Uhr in Leipzig, im Zeitgeschichtlichen Forum, Grimmaische Straße 6
- am 23. März 2016 um 10.00 Uhr in Flensburg, im shz-Medienhaus, Fördestraße 20.
Literaturangabe
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