Chemie-Nobelpreis für Stefan Hell

Dem seit langem mit der VolkswagenStiftung verbundenen Physiker Stefan Hell wurde der Nobelpreis für Chemie zuerkannt.

Stefan Hell, Jahrgang 1962 vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen erhält die Auszeichnung für die Entwicklung superauflösender Fluoreszenzmikroskopie. Die VolkswagenStiftung fördert Hells Forschung bereits seit 2001 – aktuell mit einem Projekt in der Förderinitiative "Integration molekularer Komponenten in funktionale makroskopische Systeme". Hells Karriere begann mit dem spektakulären Bruch einer wissenschaftlichen Konvention. Er wagte es, die seit über 100 Jahren in jedem Physik-Lehrbuch nachzulesende "Abbesche Grenze der optischen Lösung" anzuzweifeln. Das Problem: Sichtbares Licht hat – je nach Farbe – eine bestimmte Wellenlänge von etwa 400 bis 700 Nanometern. Liegen nun zwei Objekte weniger als eine halbe Wellenlänge voneinander entfernt, ließen sie sich früher auch mit dem besten Lichtmikroskop nicht mehr einzeln trennscharf erkennen. Strukturen und Details unter 200 Nanometern blieben verschwommen – bis Hell die Entwicklung der Stimulated Emission Depletion Mikroskopie (STED) gelang (1999). Mit Hilfe der Fluoreszenz-Lichtmikroskopie und verwandter Techniken können Biologen und Mediziner seither Vorgänge in lebenden Zellen studieren, etwa das komplizierte Zusammenspiel von Proteinen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die molekularen Ursachen von Krankheiten aufzuklären. Zur Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie:
http://www.mpibpc.mpg.de/14732854/pr_14_29
 


Prof. Dr. Stefan W. Hell (Foto: Ingo Bulla)