Studiengang Wissenschaftsjournalismus (beendet)

Frau hält Hände zum Stop-"T"

Ziel der Initiative

Die Berichterstattung der Medien über naturwissenschaftliche und technologische Forschungsfragen und -ergebnisse stößt zunehmend auf Probleme, ihre Gegenstände inhaltlich angemessen zu erfassen und für Laien verständlich zu vermitteln. Einerseits fehlt Journalist:innen oft eine den sachlichen Anforderungen entsprechende natur- oder ingenieurwissenschaftliche Grundbildung, die es ihnen ermöglicht, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge – einschließlich ihrer ethischen Tragweite – zu erfassen und allgemeinverständlich darzustellen. Andererseits sehen sich Wissenschaftler:innen nur selten in der Lage, ihre Fragestellungen, die angewendeten Methoden und ihre Befunde für die breite Öffentlichkeit aufzubereiten. 

Die VolkswagenStiftung hatte daher gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, und der BASF AG, Ludwigshafen, das Qualifizierungsprogramm Wissenschaftsjournalismus ins Leben gerufen, das diesen Defiziten in Ausbildung und Weiterbildung von Journalist:innen und Wissenschaftler:innen abhelfen sollte. Dabei konzentrierte sich die VolkswagenStiftung auf die Ausbildung natur- oder ingenieurwissenschaftlich qualifizierter Journalist:innen und zeichnete bis zu drei Hochschulen in Deutschland für innovative Studienangebote mit je bis zu 100.000 Euro aus. Ausgezeichnete Hochschulen konnten bei der Bertelsmann Stiftung zusätzliche Mittel für Implementation und Qualitätssicherung der Lehre beantragen. 

Fördermöglichkeiten

Das Angebot war für deutsche Fachhochschulen und Universitäten gleichermaßen offen. Den Besonderheiten der jeweiligen Hochschule und ihres bestehenden Lehrangebots sollte Rechnung getragen werden. Denkbar war auch die Konzeption von einschlägigen Ausbildungsmodulen für den Ausbau bestehender Studiengänge. Dann war allerdings auf die Verzahnung mit dem gegebenen Lehrangebot besondere Aufmerksamkeit zu richten. Die Ausschreibung erfolgte einmalig und war bis zum 15. November 2003 befristet. Eine Entscheidung der Stiftung unter Mitwirkung einer mit ihren Partnern abgestimmten Jury war Februar/März 2004 vorgesehen. Die Jury setzte sich aus Vertretern der VolkswagenStiftung, der Wissenschaft und der journalistischen Praxis unter Beteiligung von Vertretern der Bertelsmann Stiftung und der BASF AG zusammen.  

Randbedingungen

In diesem Rahmen waren folgende Randbedingungen zu beachten: Der Studiengang musste einerseits mit dem Lehrangebot im Bereich Journalismus und andererseits mit natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen so verknüpft sein, dass eine koordinierte Ausbildung gewährleistet ist. Außerdem musste das Lehrangebot der großen Bedeutung der englischen Sprache in den Naturwissenschaften Rechnung tragen. Schließlich sollte es den Teilnehmern einen berufsqualifizierenden Abschluss ermöglichen, der auch international konkurrenzfähig erscheint und entsprechende Anerkennung findet. 

Weitere Aspekte der Bewertung

Die Entscheidung der Jury orientierte sich weiter an folgenden Aspekten:

  • Klare Zielsetzung für das Studienangebot

  • Regelung von Zulassungsmodalitäten (Teilnehmerzahl, Eigenbeitrag der Teilnehmer:innen) und Zugangsvoraussetzungen (Vorbildung, Eingangsprüfung, Sprachkenntnisse oder Praxiserfahrungen) 

  • Ausrichtung des Lehrangebots auf Zielgruppen, z. B. aus dem gesamten Bereich journalistischer Tätigkeit oder aus Teilbereichen wie Hörfunk, Fernsehen oder Presse Koordination und Ausgewogenheit des Lehrangebots zwischen dem journalistischen, dem medienwissenschaftlichen und dem natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Bereich Studienplan mit obligatorischen und fakultativen Modulen

  • Ergänzung des Lehrangebots durch journalistische und wissenschaftliche Praktika, die den Teilnehmern eine Kontaktaufnahme auch zu Forschungseinrichtungen benachbarter Wirtschaftsunternehmen ermöglichen Art und Gewichtung von Leistungsnachweisen auch in Bezug auf den vorgesehenen Abschluss.

Frau mit Kescher

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