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Deutschlandfunk Kultur
Veranstaltungsmitschnitt vom Herrenhäuser Forum am 10. Mai 2023: Wo verläuft die Grenze zwischen wertschätzender Aneignung in einer multikulturellen Gesellschaft und problematischer Aneignung fremder Kulturen?
Blonde Menschen mit Dreadlocks, Buddha-Figuren im Badezimmer, Sternsingerkinder mit angemalten Gesichtern oder neueste Modekreationen mit indigenen Motiven aus Lateinamerika: Es kann problematisch sein, Elemente fremder Kulturen in das eigene Leben zu übernehmen, ohne sie zu hinterfragen. Formen der unreflektierten Aneignung fremder Kulturen stehen seit den 70er und 80er Jahren verstärkt in der Kritik. Es ist einleuchtend, dass aus dem Kontext gerissene oder negative Darstellungen des kulturell Anderen von Vertreter:innen dieser Kulturen oder Religionen als Kränkungen erlebt werden. Aber es gibt auch positive Aneignungsversuche, die in unserer globalen Welt längst zum multikulturellen Alltag gehören und sich auf Wertschätzung und Respekt gegenüber fremden Kulturen gründen. Wo verlaufen die Grenzen zwischen kulturellem Austausch und der unethischen Aneignung oder sogar der Ausbeutung von Kulturen für den eigenen Profit? Und wie sollten wir alle unsere Alltagsgewohnheiten und unser Verhalten immer wieder neu hinterfragen, um als wertschätzend und offen, aber nicht aneignend wahrgenommen zu werden?
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