Céline Kaiser erhält Professur für "Medienkulturwissenschaft und szenische Forschung" an der HKS Ottersberg

Prof. Dr. phil. Céline Kaiser tritt am 14. Januar, 15 Uhr, offiziell ihre Professur auf Zeit für "Medienkulturwissenschaft und szenische Forschung" am Institut für Kunsttherapie und Forschung der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg (HKS) an. Damit vertritt sie die kulturhistorische Erforschung künstlerischer Therapieformen und erweitert das Lehrangebot im Bereich der Theater- und Tanztherapie an der HKS. Die neue Stelle wurde im Rahmen einer erweiterten Projektförderung als Dilthey-Fellow durch die VolkswagenStiftung ermöglicht.

Dr. phil. Céline Kaiser forscht und lehrt im Feld der kulturwissenschaftlichen Medienwissenschaft mit aktuellen Arbeitsschwerpunkten an den Schnittstellen von Szene/Szenographie, Subjekttheorie und Wissenschaftsgeschichte. Sie hat Germanistik (Neuere deutsche Literatur/ Mediävistik), Philosophie und Medizingeschichte in Bonn und Düsseldorf studiert und verfügt darüber hinaus über eine Ausbildung zur Theaterpädagogin. Im Rahmen eines mehrjährigen Dilthey-Fellowships der VolkswagenStiftung untersuchte sie seit 2007 u. a. aus historischer und systematischer Perspektive, wie szenische Mittel in der Psychotherapie seit dem 18. Jahrhundert eingesetzt wurden. (Mehr Informationen zu ihrem Werdegang unter www.celine-kaiser.de)

An der HKS Ottersberg wird Kaiser neben der Forschung auch in fachübergreifenden kultur- und medienwissenschaftlichen Modulen unterrichten, etwa eine Vorlesung zur Geschichte zur Theatrotherapie halten und eine interdisziplinäre Ringvorlesung mit Gastdozent(inn)en über den Einsatz von Videoaufnahmen und anderen Medien in der Therapie organisieren.

"Céline Kaisers interdisziplinäres Forschungsprojekt zu einer Medienwissenschaft der Psychotherapie und des Theaters im Sozialen bereichert die Hochschule in ihrem Forschungsprofil und bildet insgesamt einen wichtigen Beitrag zu ihren  Entwicklungsvorhaben der kommenden Jahre", so Rektor Prof. Peer de Smit. "Die wissenschaftliche Fundierung des Theaters in sozialen Kontexten ist an deutschen Hochschulen bisher noch kaum etabliert, während gleichzeitig diverse mit der Hochschule kooperierende Praxisinstitutionen im Bereich der medizinischen Versorgung, Gesundheitsförderung oder Heilpädagogik zunehmend nach der Durchführung und Evaluierung theatraler Interventionen nachfragen. Mit ihrem medienkulturwissenschaftlichen Profil und ihrem transdisziplinären Begriff des Szenischen ist Céline Kaiser eine ideale Forscherpersönlichkeit nicht nur für die Entwicklung entsprechender Konzepte und Praxismodelle, sondern ebenso für die Weiterentwicklung der künstlerischen Therapien generell."

"Mich freut besonders, dass ich meine zuvor eher unkonventionelle Forschung nun erstmalig auch institutionell verankern kann", berichtet Céline Kaiser. "Dieser Schritt zeigt, dass es mir mit Unterstützung des themenoffenen Dilthey-Fellowships zur Förderung risikofreudiger Forschung gelungen ist, ein eigenständiges Profil zu entwickeln und dieses interdisziplinäre Forschungsfeld nun weiter zu etablieren. Ebenso profitiere ich davon, dass ich in den vergangenen Jahren Dialoge mit Klinikern, Praktikern und Künstlern auf- und ausbauen und ganz andere Formate ausprobieren konnte."

Besonders reizt die Wissenschaftlerin an der neuen Position die Anbindung ihrer kulturwissenschaftlichen Forschung an die praxisorientierten kunstpädagogischen und -therapeutischen Studiengänge der HKS: "Ich möchte durch meine Arbeit eine Brücke schlagen zwischen meinen historisch-theoretischen Forschungen hin zur praktischen Anwendung. Das stellt einen Riesenschritt von einer Elfenbeinposition ins Praxisfeld dar, dessen Gelingen nun getestet werden muss", stellt sie fest.

Gerne unterstützen wir Sie bei Interviewwünschen mit Prof. Dr. phil. Céline Kaiser.

Mehr Informationen zur HKS Ottersberg:

http://www.hks-ottersberg.de/

Link zu weiteren Informationen zu den Dilthey-Fellowships, die seit 2014 in den Freigeist-Fellowships eingehen.

Prof. Dr. Céline Kaiser (Foto: Céline Kaiser/privat)
Prof. Dr. Céline Kaiser (Foto: David Klammer für VolkswagenStiftung)
Prof. Dr. Céline Kaiser (Foto: David Klammer für VolkswagenStiftung)
Prof. Dr. Céline Kaiser (Foto: David Klammer für VolkswagenStiftung)