Abschlussauswertung Mittelasien/Kaukasus und Subsahara-Afrika
Die beiden Förderinitiativen "Zwischen Europa und Orient – Mittelasien/Kaukasus im Fokus der Wissenschaft" (1999-2021) und "Wissen für morgen – Kooperative Forschungsvorhaben im sub-saharischen Afrika" (2003-2021) standen lange im Zentrum des internationalen Förderangebots. Im Auftrag der Stiftung wurden nun in einem Multi-Methoden-Ansatz die zentralen Ergebnisse und Wirkungen dieser Auslandsförderung analysiert und Empfehlungen für das weitere internationale Förderhandeln abgeleitet.
Ziele der beiden Förderinitiativen waren unter anderen:
- die nachhaltige Stärkung von Wissenschaft in den geförderten Regionen im Sinne eines individuellen und institutionellen Capacity Buildings – insbesondere die Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie
- der Ausbau von Wissenschaftskooperationen zwischen Forschenden aus Deutschland und den beiden Regionen einerseits sowie aus Ländern in den Regionen andererseits.
Abschlussauswertung
Die Abschlussauswertung wurde von Dezember 2021 bis August 2022 durch die Forschungs- und Beratungsorganisation Technopolis (Standort: Frankfurt a.M.) durchgeführt. Die Executive Summary steht auf dieser Seite zum Download zur Verfügung.
Die Auswertung zeigt deutliche Evidenz dafür, dass u.a. die Ziele des fachlichen und methodischen Kompetenzausbaus der Geförderten, ihrer besseren wissenschaftlichen Vernetzung und der Stärkung ihrer Karrierechancen erreicht wurden. So fanden nach erfolgreichen Abschlüssen die meisten Nachwuchsforschenden attraktive Anschlussstellen in der Wissenschaft und auf dem außerakademischen Arbeitsmarkt. Viele sind in Führungspositionen tätig und wirken dadurch als Multiplikator:innen. Festgestellt wurde, dass die Fellows der Subsahara-Afrika-Initiative zu 98% in der Region verblieben sind und der Kompetenzaufbau damit der Region zugutekam. Im Rahmen der Mittelasien/Kaukasus-Initiative gelang es wie beabsichtigt, das Interesse deutscher Forschender an der Region zu stärken, neue Forschungsfelder wurden erschlossenen und Studiengänge etabliert.
Als Erfolgsfaktoren der beiden Förderangebote wurden u.a. ihre intensive Vorbereitung im Austausch mit Vertreter:innen der Wissenschaft vor Ort (und entsprechende Bedarfsorientierung), die hohe Flexibilität der Förderung, die langen und damit nachhaltigen Förderlaufzeiten sowie die Möglichkeit von wechselseitigen Forschungsaufenthalten der deutschen und aus den Förderregionen stammenden Wissenschaftler:innen ermittelt.
Die Ergebnisse der Studie werden stiftungsintern im Hinblick auf die künftige internationale Förderstrategie und das dort einzusetzende Förderinstrumentarium genutzt. Sie bieten darüber hinaus Denkanstöße mit Blick auf die Förderadministration, etwa bezüglich der Mittelverwaltung bei Auslandskooperationen und der finanziellen Ausstattung der Koordinator:innen. Der Stiftung dient die Studie zudem der Optimierung der von ihr genutzten Evaluationstools und -methoden sowie der Verbesserung ihrer Datenerhebungsroutinen.
Für die Subsahara-Afrika-Initiative liegt seit 2021 unter dem Titel "Funding Programmes and Initiatives for Internationally Mobile Postdocs" auch das Ergebnis einer Studie zur Postdoktorandenförderung von Prof. Dr. Hans-Dieter Daniel und seinem Team vor.